Löwenpudel, Osnabrück

Denkmal

Das Standbild vor dem Dom zu Osnabrück zeigt einen Löwen, der einem Pudel ähnlich sieht.
Durch Witterungseinflüsse stark geschädigt, steht heute eine Nachbildung auf dem Sockel. Das Original hat inzwischen einen Platz im kulturhistorischen Museum der Stadt gefunden.

Hintergrund

Vermutlich handelt es sich bei dem Standbild um ein Zeichen der Gerichtsbarkeit, wie es auch auf Siegeln Verwendung fand. Es wurde der Stadt von Herzog Heinrich dem Löwen verliehen. Der Löwenpudel sieht dabei dem Braunschweiger Löwen sehr ähnlich.

Sage

Nach der volkstümlichen Sage war Karl der Große erzürnt über die Osnabrücker, als er bereits auf dem Weg in die Stadt davon erfuhr, dass die Bürger während seiner Abwesenheit wieder Kontakte zu den heidnischen Sachsen geknüpft hatten.
Vor den Toren der Stadt angelangt, schwor er, dem ersten Osnabrücker der ihm entgegentreten würde den Kopf abzuschlagen.
Die Not in der Stadt war groß und niemand traute sich vor das Tor. Schließlich bewies Karls Schwester den Mut und befahl die Tore zu öffnen. Ihr, so nahm sie an, würde der Bruder kein Leid antun.
Auf ihren Armen trug sie einen kleinen Hund, einen Pudel, den sie von Karl einst als Geschenk bekommen hatte. Der Hund erkannte den Bruder seines Frauchens wieder, sprang von dem Arm, und begrüßte ihn mit wedelndem Schwanz.
Karl konnte seinen Schwur erfüllen und musste seiner Schwester kein Leid antun. Pech für den Hund!

Der Pudel verlor somit umgehend seinen Kopf - die Bürger aber waren ihm so dankbar, dass sie ihm ein Denkmal erbauten.